27.09.2018 – Agrigento – Ein Name, drei Städte

Im heutigen Agrigento, im Südwesten Siziliens kann man gleich drei Städte finden. Auf dem Hügel, die „Altstadt“ aus dem Mittelalter, mit verwinkelten Gassen, Kirchen und jeder Menge Treppen; davor die „Neustadt“ mit viel Verkehr und eher unansehnlichen Hochhäusern und unten „im Tal“ die historischen Ruinen aus etwa 500 vor Christus.

Ein kurzer Abriss der Geschichte:
Es wird vermutet, dass der Platz schon früh von einer Ansiedelung der Sikaner eingenommen war, denn ihnen wird das weit in den Fels geschlagene Gängesystem zugeschrieben. Außerdem wurde eine vorgriechische Nekropole westlich der Stadt gefunden.
Um das Jahr 582 v. Chr. errichteten Auswanderer aus Gela und Rhodos hier die Stadt Akragas, die später in der Römerzeit Agrigentum genannt wurde.
Als die Araber im Jahre 829 n. Chr. Agrigentum eroberten, stand an der Stelle der antiken Stadt nur noch ein Dorf auf dem nördlichen Hügel der antiken Siedlung, der ehemaligen Akropolis. Unter dem Namen Kerkent oder Gergent entstand dort eine berberische Siedlung, die sich zu einem Zentrum der muslimischen Besiedlung Siziliens entwickelte und mit dem arabischen Palermo um die Vorherrschaft konkurrierte.
1087 wurde Gergent von den Normannen erobert. Roger II. errichtete hier ein Bistum. Unter anderem durch den Handel mit Nordafrika und durch die Landwirtschaft wurde Gergent zu einer wohlhabenden Stadt. Der Ort konzentrierte sich zunächst auf den Westteil des Girgenti-Hügels. Dort stehen auch die ältesten Kirchen Agrigents, der Dom San Gerlando und S. Maria dei Greci. Östlich des ursprünglichen Orts (etwa östlich der Via Bac-Bac) entstand im 13. Jahrhundert ein Neubauviertel, das vor allem durch die Familie Chiaramonte errichtet wurde, die eine der bedeutendsten Adelsfamilien Siziliens im späten Mittelalter war. Die Familie Chiaramonte ließ auch das spätgotische Kloster S. Spirito errichten.
Mit der Ausweisung der Araber durch Friedrich II. verlor die Stadt wirtschaftlich an Bedeutung. Daher fand in den folgenden Jahrhunderten auch keine größere Bautätigkeit statt. Unter spanischer und bourbonischer Herrschaft wurde Girgenti, wie die Stadt inzwischen genannt wurde, wieder zu einer weniger bedeutenden Provinzstadt. Lediglich die Sakralbaukunst erlebte ab dem 16. Jahrhundert einen Aufschwung, was durch Kirchen wie San Lorenzo und San Domenico bezeugt ist. Im Jahr 1927 nahm die Stadt den latinisierten Namen Agrigent an. (https://de.wikipedia.org/wiki/Agrigent)

Zum Tal der Temlpel:
Die herausragendste Sehenswürdigkeit Agrigents ist das sogenannte „Tal der Tempel“, das zu einem Archäologie- und Landschaftspark ernannt wurde. Eigentlich handelt es sich dabei um ein Hochplateau südlich der heutigen Altstadt, das jedoch tiefer liegt als diese. Als „Tal“ erscheint es also nur von dieser Altstadt aus. Der Archäologie- und Landschaftspark Tal der Tempel ist Bestandteil der archäologischen Stätten von Agrigent, welche die Reste der antiken Stadt Akragas zeigen und zu den eindrucksvollsten archäologischen Fundplätzen auf Sizilien gehören. 1997 wurden die archäologischen Stätten von Agrigent von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Zu den Bauwerken an der Hangkante des Hochplateaus zählen vor allem die Tempel der Hera und des Herakles sowie der bis auf das Dach vollständig erhaltene Concordiatempel. In dem Park liegt auch das Archäologische Museum, das Funde der Vor- und Frühgeschichte und der Antike aus der Gegend von Agrigent zeigt. (https://de.wikipedia.org/wiki/Agrigent)

Wer noch mehr dazu wissen will: https://de.wikipedia.org/wiki/Arch%C3%A4ologische_St%C3%A4tten_von_Agrigent

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