15.09.2012 – Schellschlicht

Gestern hat es endlich geklappt, wir haben uns auf den Weg zur Schellschlicht aufgemacht. Um halb sechs war aufstehen angesagt und um 7:20 Uhr ging es am Parkplatz in Griesen los.
Der erste Wegabschnitt ist recht gemütlich und wiegt einen in Sicherheit, aber man bekommt schon mal einen Ausblick auf das Ziel und das lässt einiges erahnen.
Nach ca. 15 Minuten Forstweg biegt man nach rechts in den Wald ab und folgt einem kleinen Steig bis man an eine Weggabelung kommt und man sich für einen der Aufstiegswege entscheiden muss. Wir nahmen den linken über die Schlucht und weiter über endlose Serpentinen bis zur Schellalm. An der Alm legten wir eine kurze Pause für ein Frühstück ein und genossen die Aussicht auf das in Wolken liegende Zugspitzmassiv.

Kurz hinter der Hütte stand plötzlich, keine 10m von uns entfernt eine Gämse im Gras und war mindesten genauso überrascht wie wir, ein anderes Lebewesen zu sehen. Leider hatte ich nur mein 17-70mm auf der Kamera und die Bilder sind nicht sonderlich geworden. Nachdem uns aber keine 2 Minuten später die nächste Gämse über den Weg lief, wechselte ich auf das 300mm und die Schlepperei wurde keine 5 Minuten später belohnt.
Keine 15m unter uns grasten die beiden Gämsen völlig ungestört und ließen sich bereitwillig fotografieren.
15 Minuten später trafen wir auf die nächsten Tiere und schlichen uns langsam an. Die beiden entdeckten uns recht spät und ließen sich auch nicht wirklich stören. Kurz bevor sie verschwanden, standen sie noch Pose für mich.

Nach diesem tollen Erlebnis ging es anstrengend weiter zum Hohen Brand und die erste Kletterstelle. Anschließend offenbart sich einem der weitere Weg und die Motivation sinkt :).
Auf dem Gipfelgrat krabbelte uns dieser kleine Freund über den Weg – ein Alpensalamander. Von hier aus konnten wir auch schon erahnen, dass wir wohl nicht alleine auf dem Gipfel sind. Aber bis auf diesen einen Wanderer haben wir niemanden mehr getroffen – sehr angenehm.
Endlich auf dem Gipfel, genossen wir die Aussicht, beobachteten das Wolkenspiel und die Flugkünste der Dolen – auch, wenn sich nicht alle daran beteiligen wollten :). Das erste Panorama zeigt den „Blick zurück und vorwärts“. Rechts kamen wir rauf und links mussten wir wieder runter. Das zweite Panorama ist der Blick nach Norden. In den Wolken versteckt sich die Kreuzspitzl und rechts sind Frieder und Friederspitz zu sehen.

Nach einer guten halben Stunde war es uns dann kalt genug, um wieder aufzubrechen. Gute 1,5 Stunden ging es durch brüchiges Schrofengelände  hinab und immer wieder hinauf. Kurz vor dem Sunkensattel genossen wir noch einmal die Aussicht gen Süden.
Der weitere Abstieg zog sich extrem hin. Über unendlich scheinende Serpentinen durch steile Grashänge, immer wieder bergauf- und ab durch Schrofen und Bachläufe, bis man endlich wieder auf die Weggabelung trifft. Es schmerzten unsere Knie, Oberschenkel, Waden und Hinterteile, der Spaß war kurz unter dem Gipfel verloren gegangen und die Kamera blieb im Rucksack verstaut, weshalb es auch keine weiteren Bilder gibt.
Nach 7,5 Stunden (6,5 Stunden Gehzeit) waren wir endlich wieder am Auto und wollten nur noch heim.
Landschaftlich ist die Tour wirklich schön und bei entsprechenden Wetter ist man auch fast alleine unterwegs, aber so schnell werden wir sie wohl nicht wiederholen :).

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